Haus des Salpeterers / ehemaliges Schießhaus
Gartenstraße 1 / Hauptstraße 73
Hier wohnte der „Salpeterer“, der von der Regierung beauftragt war, den Salpeter aus den Ställen zu sammeln, zu sieden und zu Schießpulver zu verarbeiten. Schießpulver wurde gewonnen aus 74 Prozent Salpeter, 16 Prozent Holzkohle und 10 Prozent Schwefel. Das Haus in der Hauptstraße 73 diente der bereits 1583 genannten Schützengesellschaft.
Hier beginnt der östliche Etterweg. Etter hieß der Dorfzaun, der verhinderte, dass das frei umherlaufende Kleinvieh (Enten, Hühner und Gänse) in die Felder hinauslief. Er schloss das Dorf gegen die Feldmark ab und gegen die Allmand, das gemeinsam genutzte Weideland. Er war auch eine Rechtsgrenze, denn außerhalb durfte bis gegen 1840 nicht gebaut werden. Für die Instandhaltung des Dorfzaunes und der Tore war ein Zaunknecht angestellt.
Als Ettertore sind bekannt: das „Untere Tor“, der „Hetzenstiegel“ in der Eltinger Straße, das „Bruckentor“ bei der heutigen Urbanstraße und das „Obere Tor“ am südlichen Ende der Hauptstraße. „Stiegel“ war eine Stelle im Zaun, die von Menschen überstiegen werden konnte, während dem Vieh der Ausgang verwehrt war.