Hitze-Portal der Stadt Gerlingen
Steigende Temperaturen und Tage mit extremer Hitze belasten den Körper und führen zu gesundheitlichen Auswirkungen. Bestimmte Bevölkerungsgruppen sind einem besonderen gesundheitlichen Risiko ausgesetzt.
Das Hitzeportal der Stadt Gerlingen bietet Tipps und Hinweise wie Sie Ihren Alltag an diesen Tagen gut gestalten und auch Ihre Mitmenschen unterstützen können.
Der Klimawandel führt zu einer Zunahme von Extremwetterereignissen. So treten unter anderem Hitzeereignisse häufiger und über längere Zeit auf. Gerade in dicht bebauten und stark versiegelten Stadtbereichen können sich die Temperaturen in besonderem Maße erhöhen.
Zum Schutz der menschlichen Gesundheit sind deshalb Maßnahmen gegen die Hitze für Gerlingen erforderlich bzw. bereits umgesetzt.
Im Mittelpunkt dieser Maßnahmen steht der präventive Gesundheitsschutz in Bezug auf Hitze. Vorbeugend sollen Bürgerinnen und Bürger zur Vermeidung gesundheitlicher Folgen informiert werden, um sich vor hitzebedingten Risiken schützen zu können. Das Hitze-Portal bietet hierzu ein Angebot an Hinweisen und Maßnahmen zur Abwehr und Reduzierung von negativen Beeinträchtigungen durch Hitze.
Aktuelle Hitzemeldungen
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gibt auf seiner Webseite Auskunft über aktuelle Wettervorhersagen und verschiedene Warnungen. Er gibt Hitzewarnungen heraus, wenn von starken Wärmebelastungen auszugehen ist. Über einen Klick auf die Karte unterhalb des Textes, gelangen Sie zur aktuellen Warnkarte und erfahren, ob und welche Warnungen momentan wo vorliegen. Bei Hitze gibt es zwei Warnstufen:
Hitzewarnstufe 1 (Hitzewarnung): Die gefühlte Temperatur liegt über 32 Grad Celsius oder darüber, es erfolgt nur eine geringe nächtliche Abkühlung.
Hitzewarnstufe 2 (Hitzewarnung extrem): Die gefühlte Temperatur beträgt über 38 Grad Celsius.
Durch Abonnieren des DWD-Newsletters (Deutscher Wetterdienst) oder der Hitzewarn-App (Deutscher Wetterdienst) sind Sie immer über bevorstehende Hitzewellen informiert.
Warnkarte des Deutschen Wetterdienstes
Verhaltenstipps
Hitze kann die Gesundheit der Menschen körperlich wie mental belasten. Achten Sie auf sich und die Signale Ihres Körpers. Mit den folgenden allgemeinen Tipps und einfachen Verhaltenshinweisen können Sie die heißen Tage gut meistern.
Trinken
Regelmäßiges Trinken ist wichtig. Sie sollten nicht abwarten, bis Sie Durst haben und gerade an Hitzetagen Ihrem Körper mehr und regelmäßiger Flüssigkeiten zuführen. Empfohlen sind 2 bis 3 Liter am Tag, was stündlich einem Glas entspricht.
Am besten eignen sich lauwarme oder leicht gekühlte Getränke (zum Beispiel Mineral- und Leitungswasser, Tees und Fruchtsaftschorle). Der Körper kann sie besser verarbeiten. Alkohol- und koffeinhaltige Getränke sowie Getränke mit einem hohen Zuckergehalt sind hierfür weniger geeignet und können dem Körper Flüssigkeit entziehen.
Packen Sie genügend Getränke für sich und gegebenenfalls auch für weitere Personen ein, wenn Sie unterwegs sind. Achten Sie darauf, dass auch Kinder sowie ältere, kranke oder pflegebedürftige Menschen regelmäßig trinken. Sie können Trinkpläne aufstellen oder über spezielle Trink-/ Ernährungs-Apps Erinnerungen zum regelmäßigen Trinken bekommen.
Essen
Achten Sie auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung und versorgen Ihren Körper mit ausreichend Vitaminen sowie Nähr- und Mineralstoffen. Salate, Gemüse und Obst eignen sich hierzu gut, dazu passen mageres Fleisch, Fisch und ein wenig Käse. Im Gegensatz dazu sollten sie schwerverdauliche und fettreiche Mahlzeiten und Nahrungsmittel meiden.
Lagern Sie die Lebensmittel an kühlen Standorten und verarbeiten Sie diese schnell. Lebensmittel können bei hohen Temperaturen schneller verderben und schlecht werden.
Kleidung
Die richtige Kleiderwahl kann an Hitzetagen helfen. Empfehlenswert ist helle, leichte Kleidung und Materialien wie Baumwolle, Leinen und Naturseide, durch die der Körper einfacher Wärme abgeben kann. Kleidungsstücke aus Kunststoffen wie Nylon oder Polyester sowie enge Kleidung (z. B. Krawatte) wirken sich negativ auf die Atmung der Haut und die Wärmeabgabe aus.
Das Tragen einer geeigneten Kopfbedeckung (zum Beispiel Sonnenhut, Baseballcap) verschattet Ihr Gesicht und kann helfen einen Sonnenstich zu vermeiden. Parallel dazu sollten Sie Sonnenschutzmittel verwenden und Ihr Gesicht und andere unbedeckte Körperstellen eincremen. Dies hilft vor Sonnenbrand und Hautkrebs zu schützen.
Meiden Sie die Mittagssonne und direkte Sonneneinstrahlung. Halten Sie sich nach Möglichkeit an schattigen Plätzen auf.
Lüften und Verschatten
Bei längeren Hitzephasen erwärmen sich Gebäude und Innenräume stark. Regelmäßiges Lüften und Verschatten der Räume (zum Beispiel Rollläden, Jalousien) hilft dabei, der Überwärmung vorzubeugen. Frühmorgens und in der Nacht sind die Temperaturen am kühlsten. Diese Zeiten eignen sich am besten zum Quer- und Stoßlüften und zur Abkühlung.
Zeigen diese Maßnahmen keine ausreichende kühlende Wirkung, können Sie zusätzlich entsprechende Geräte zur Abkühlung verwenden (zum Beispiel Ventilatoren). Achten Sie darauf, dass durch deren Nutzung keine nachteilige Zugluft entsteht und Sie und Ihre Mitmenschen dadurch krank werden.
Abkühlen mit Wasser
Trinken Sie nicht nur ausreichend, sondern nutzen Sie Wasser auch, um sich regelmäßig abzukühlen – mit einer Dusche, Bad, Kneippgüssen/ -gängen oder Fußbädern. Zuhause können Sie sich auch mit feuchten Handtüchern und Umschlägen, Kühlpads und Sprühflaschen Abkühlung verschaffen.
Kühlen Sie sich unterwegs oder bei der Arbeit ab, indem Sie die Handgelenke, Unterarme, Stirn und Nacken unter einem kalten Wasserstrahl befeuchten. Wasserspender und Brunnen im Stadtraum mit geeigneter Wasserqualität können hierzu genutzt werden.
Angepasstes Verhalten im Alltag
Wenn Sie die Möglichkeit haben, passen Sie Ihr Verhalten und Tageslauf an die veränderten Temperaturen an: Reduzieren Sie Ihren Aufenthalt in der Mittagshitze oder direkter Sonne. Verbringen Sie vermehrt Zeit an schattigen und kühlen Orten (zum Beispiel unter Bäumen, geschützten Balkonen und Terrassen und Innenräumen).
Vermeiden Sie körperliche Aktivitäten und Sport oder verschieben diese in die Morgen- und Abendstunden. Kümmern Sie sich auch um Ihre Nachbarn, Freunde und Familienangehörigen – insbesondere bei hohem Gefährdungsrisiko und schauen Sie speziell bei den Personen, die alleine leben, immer wieder vorbei und unterstützen Sie sie bei Bedarf.
Hitzegefährdete Risikogruppen
Bestimmte Bevölkerungsgruppen sind bei starker Hitze einem hohen Gefährdungsrisiko ausgesetzt und für die damit verbundenen Belastungen in besonderem Maße anfällig.
Zu den hitzeempfindlichen Personengruppen gehören Senioren und (chronisch) kranke Menschen, Säuglinge, Kinder und Jugendliche, Schwangere, pflegebedürftige Menschen, Menschen mit Behinderung, Menschen mit Substanzabhängigkeiten sowie Menschen, die viel im Freien arbeiten und die von Obdach- und Wohnungslosigkeit betroffen sind.
Achten Sie daher auf Ihre Gerlinger Mitmenschen.
Gefährdung und Risikofaktoren
Eine erhöhte Körpertemperatur kann dazu führen, dass der menschliche Wärmehaushalt gestört und der menschliche Organismus durch den Hitzestress belastet wird. Der Körper reagiert mit Unwohlsein, verminderter Leistungsbereitschaft und Konzentrationsschwäche. Eine zu geringe Flüssigkeits- bzw. Wasserzufuhr kann den negativen Effekt auf den Körper verstärken.
Auch die Einnahme bestimmter Medikamente hat Auswirkungen auf den Elektrolyt-, Flüssigkeits- und Wärmehaushalt des Menschen. Dies beeinträchtigt die Kreislauffunktion und Nierentätigkeit und kann zu Schwindel, Kreislaufproblemen bis hin zum Zusammenbruch des Organismus führen.
Hinzu kommen Risikofaktoren wie anstrengende körperliche Tätigkeiten, geringe Fitness, Übergewicht, Alkohol- und Drogenmissbrauch, körperliche Ermüdung, soziale Isolation, niedriger sozioökonomischer Status, Wohnen in überwärmten bzw. unzureichend klimatisierten Räumen.
Senioren
Im Alter verändert sich die Wahrnehmung von Menschen. Es kann dazu kommen, dass sich die Wärmeabgabe durch Schwitzen und das Durstgefühl verändern bzw. anders wahrgenommen werden.
Bei Hitzeereignissen fehlt dem Körper, gerade auch im Alter, die Zeit zur Anpassung an die hohen Lufttemperaturen (Akklimatisierung). Achten Sie deshalb auf Ihre Aktivitäten und den Tagesablauf.
Verschieben Sie körperlich intensive Tätigkeiten und Freizeitbeschäftigungen in die kühlere Tageszeit oder auf andere Tage. Fragen Sie Familienangehörige und Nachbarn um Hilfe bei Aufgaben und Erledigungen.
Informieren Sie sich bei Ihrem Apotheker oder Hausarzt, ob und welche Auswirkungen die Einnahme Ihrer Medikamente während Hitzeereignissen auf Sie haben.
Pflegebedürftige Menschen
Pflegebedürftige Menschen können in ihrem Alltag aus verschiedenen Gründen stärker auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen sein – zum Beispiel durch eine eingeschränkte Mobilität. Unterstützen Sie sie in ihrem Alltag und bei der Bewältigung von Hitzebelastungen.
Sorgen Sie dafür, dass die Menschen genügend und regelmäßig trinken. In diesem Fall können aktiv Getränke gereicht und feste Zeiten zum Trinken und zur Bereitstellung von Getränken vereinbart werden. Ein Gewichtsverlust kann ein Anzeichen für zu wenig Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme sein und sollte im Blick gehalten werden.
Sorgen Sie für ein kühles Umfeld sowie Aufenthalts- und Schlafräume durch regelmäßiges Lüften, Verschattung und Abkühlung durch nasse Tücher oder Befeuchtung des Körpers.
Kontrollieren Sie bei starker Hitze immer wieder die Körpertemperatur und den Blutdruck. Halten Sie Rücksprache mit einem Arzt bei der Einnahme von Medikamenten.
Säuglinge und Kinder
Säuglinge und (Klein-)Kinder besitzen, je nach Alter, noch nicht die Fähigkeiten, für sich selbst zu sorgen und benötigen daher den Schutz und die Fürsorge von Erwachsenen. Gesundheitliche Beeinträchtigungen können noch nicht entsprechend kommuniziert und wahrgenommen werden.
Nachfolgende Hinweise können Eltern, Erziehungsberechtigte, Personal in Kindertagesstätten und Aufsichtspersonen in Schule und Hort bei der Bewältigung von extremer Hitze helfen:
- Reichen Sie ungesüßte Getränke und leichte Kost.
- Lassen Sie Kinder nicht unbeaufsichtigt und für längere Zeit (allein) im geparkten Auto. Die Temperaturen in einem abgestellten Auto steigen sehr schnell. Es besteht Lebensgefahr!
- Setzen Sie Säuglinge und Kleinkinder im Sommer nicht der direkten Sonnenstrahlung aus und bedecken Sie den Kopf und Nackenbereich.
- Die Haut von Säuglingen und Kleinkindern ist besonders empfindlich. Schatten, sonnengerechte, luftige Kleidung (u. a. Kopfbedeckung) und Sonnenschutzmittel sind der wirksamste Sonnenschutz. Erneuern Sie den Sonnenschutz durch regelmäßiges Eincremen mit einem für Kinder geeigneten Sonnenschutzmittel (hoher Lichtschutzfaktor).
- Halten Sie die Kinderzimmer, Klassenzimmer und sonstige Aufenthaltsräume kühl und tagsüber abgedunkelt. Lüften Sie nachts und am frühen Morgen.
- Verlagern Sie die körperlichen Aktivitäten außerhalb der heißen Mittagsstunden.
Schwangere
Schwangere gehören zu den besonders anfälligen Risikogruppen und sind in Phasen extremer und anhaltender Hitze besonders betroffen. Während der Schwangerschaft produziert ihr Körper mehr Wärme als sonst. In der Folge kann es zu Kreislaufproblemen, Müdigkeit und schweren, geschwollenen Beinen kommen.
Zu den wichtigsten Alltagstipps gehören: ausreichend Trinken und der Aufenthalt in kühlen Räumlichkeiten. Planen Sie Ruhe- und Erholungspausen ein, in denen Sie die Beine hochlegen, um die Gefäße zu entlasten. Nutzen Sie die Morgen- und Abendzeit für leichtere Bewegungen im Grünen (zum Beispiel Spazierengehen).
Notfälle und Warnzeichen
Extreme Hitze kann die Gesundheit gefährden – sowohl körperlich als auch mental. Hören Sie auf Ihren Körper und nehmen frühzeitig Warnzeichen ernst und informieren Sie sich über Ursachen, Symptome und Erste-Hilfe-Maßnahmen.
Allgemeine Symptome
Treten folgende Symptome auf, sollten Sie oder Ihre Mitmenschen (gerade wenn Sie selbst nicht in der Lage sind) den Rettungsdienst bzw. Notarzt alarmieren:
- heftige Kopfschmerzen
- (unstillbares) Erbrechen
- sehr hohe Körpertemperaturen (über 39 Grad Celsius)
- plötzliche Verwirrtheit
- Krampfanfall
- Bewusstseinseintrübung
- Atem- und Herzkreislaufstillstand
- Bewusstlosigkeit
Hitzeerschöpfung
Bei Flüssigkeitsmangel sowie Wasser- und Salzverlust des Körpers kann es zu Schwäche, Muskelkrämpfen, Übelkeit, Schwindel, Fieber und Verwirrtheit kommen.
Sind Sie von Hitzeerschöpfung betroffenen können Sie Sofort-Maßnahmen ergreifen und sich abkühlen, ausruhen und elektrolythaltige Getränke trinken. Verbessert sich der Zustand nicht oder halten Symptome trotz der Maßnahmen länger als eine Stunde an, ist ärztliche Hilfe zu holen.
Hitzschlag
Wenn der Körper mehr Wärme aufnimmt, als er abgeben kann, gerät er schlimmstenfalls außer Kontrolle (Hitzschlag). Warnzeichen sind eine extrem hohe Körpertemperatur (bis zu 41 Grad Celsius), eine heiße, rote und trockene Haut, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Schläfrigkeit, ein starkes Durstgefühl, Verwirrtheit, Krampfanfälle und ein eingetrübtes Bewusstsein bis zur Bewusstlosigkeit.
Ein Hitzschlag ist lebensgefährlich! Rufen Sie sofort einen Arzt und versorgen betroffene Personen mit Getränken, kühlenden Umschlägen, lockern Sie im Bedarfsfall enge und das Atmen erschwerende Kleidung. Sorgen Sie dafür, dass die Person sich an einem kühlen, schattigen Ort befindet, bis Rettungskräfte oder ein Arzt eintrifft.
Hitzekollaps
Neben einem Hitzschlag kann es auch zu einem Hitzekollaps kommen. Ein Hitzekollaps tritt ein, wenn die Hirndurchblutung so weit beeinträchtigt wird, dass es zu kurzzeitiger Bewusstlosigkeit kommt.
Rufen Sie in diesem Fall sofort einen Arzt und wenden Sie dieselben Maßnahmen an wie bei einem Hitzschlag (unter anderem verabreichen von salzhaltiger Flüssigkeit in kleinen Portionen).
Sonnenallergie
Manche Menschen leiden unter einer Sonnenallergie. Hierbei entstehen durch die Wirkung der UV-haltigen Sonnenstrahlen Stoffe, die allergieähnliche Hauterscheinungen hervorrufen. Wärme, Rötung und Juckreiz sind die Folge.
Es gibt noch andere Krankheiten, die mit Sonnenlicht in Verbindung stehen, wie die sogenannte Mallorca-Akne, die meist dann in Erscheinung tritt, wenn bei einem intensiven Sonnenbad stark fetthaltige Sonnenschutzmittel verwendet werden.
Neben oben benannten Symptomen können auch Schwellungen der Haut, Knötchen, Quaddeln und Bläschen auftreten.
Sonnenbrand
Fast alle Menschen hatten im Laufe ihres Lebens bereits einen Sonnenbrand. Sonnenbrand ist eine durch UV-Licht hervorgerufene Verbrennung. Die gerötete Haut schmerzt und juckt teilweise auch. Bei schwereren Verbrennungen bilden sich Blasen und/ oder die Haut schält sich.
Ein Sonnenbrand hinterlässt nach dem Abklingen zwar nur selten sichtbare Spuren, jedoch kann sich durch zu häufiges Sonnenbaden und Sonnenbrände das Hautkrebsrisiko erhöhen und eine verschlechterte Elastizität der Haut eintreten.
Sonnenstich
Ist der Kopf über längere Zeit direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt, können starke Kopfschmerzen, Nackensteifheit, Lichtempfindlichkeit, Übelkeit, Erbrechen und ein eingetrübtes Bewusstsein auftreten.
Anders als bei einem Hitzschlag oder -kollaps treten Symptome nicht immer direkt, sondern auch mit einer Verzögerung von bis zu mehreren Stunden oder teilweise erst am Folgetag auf.
Rufen Sie bei starken Symptomen einen Arzt. Bis zum Eintreffen des Arztes bringen Sie die betroffene Person an einen kühlen, schattigen, luftigen Ort, lockern Sie die Kleidung und nutzen Sie kühlende, feuchte Tücher.
Tipps für ein behagliches Raumklima
Eine angenehme und kühle Temperatur in Innenräumen ist an Hitzetagen wichtig und beeinflusst die Qualität von Wohn- und Aufenthaltsräumen. Achten Sie auf äußere und innere Wärmquellen. Maßnahmen und Elemente zum Sonnenschutz, Verschattung, Kühlung und Belüftung können vorsorglich, aber auch zur Verbesserung des Raumklimas, nachträglich angebracht und genutzt werden.
Äußere und innere Wärmequellen
Wärme kann von außen eindringen als auch im Inneren entstehen. Äußere Wärme dringt auf verschiedenen Wegen in einem Raum bzw. in ein Gebäude ein. Der Übertritt von Strahlungswärme durch Glasscheiben oder von Wärme über den Luftstrom durch die geöffneten Fenster ist offensichtlich. Ein Eintreten über Außenwände oder Dächer ist ebenfalls möglich, gerade bei undichten oder ungedämmten Stellen.
Innere Wärme entsteht durch Beleuchtung, Maschinen oder elektronische Geräte (zum Beispiel Computer, Kühlschränke, Backofen, Lampen) sowie von den Personen selbst. Begrenzen Sie deren Laufzeit oder schalten Sie nach Möglichkeit Wärmequellen für die Zeit Ihrer Nicht-Nutzung aus, um Wärmebelastung zu reduzieren.
Beachten Sie folgende Empfehlungen, um die Zusatzbelastungen durch äußere und innere Wärmequellen zu reduzieren.
Sonnenschutz
Mithilfe verschiedener Sonnenschutzelemente kann die Sonneneinstrahlung verhindert werden (Jalousien, Rollläden, Vordächer, Fensterläden und Markisen). Bei von außen vor dem Fenster angebrachtem Sonnenschutz werden Sonnenstrahlen reflektiert und am Eindringen in den Raum gehindert.
Außenliegende Rollläden und Raffstores bieten idealen Hitzeschutz. Rollläden dienen darüber hinaus als zusätzlicher Einbruchschutz und können im Winter auch vor Wärmeverlusten schützen.
Jedoch sind Rollläden nicht immer vorhanden oder ein nachträgliches Anbringen eines außenliegenden Sonnenschutzes nicht immer möglich. Dann können innenliegende Elemente (wie Gardinen, Jalousien, Lamellen, Faltstores) helfen.
Lüften
Lüften gehört zu den wichtigsten Maßnahmen für ein angenehmes Raumklima und ist vor allem am späten Abend, nachts oder frühmorgens hilfreich, um die Raumtemperaturen zu senken. Den stärksten Effekt können Sie beim Querlüften (mit offenen Zimmertüren und Fenstern) erzielen. Bei mehrgeschossigen Wohneinheiten/ Häusern sollte es auf allen Stockwerken erfolgen.
Achten Sie darauf, dass Sie lange genug lüften. Behalten Sie stets alle Faktoren wie die Sicherheit (zum Beispiel Einbruchgefahr), möglich auftretende Unwetter oder äußere Lärmquellen im Blick. Aufgrund der hohen Temperaturen in der Mittags- und Nachmittagszeit empfiehlt es sich, Fenster und Türen in dieser Zeit geschlossen zu halten.
Verglasung
Durch normales Fensterglas ohne Verschattungselemente können Sonnenstrahlen ungehindert in Räume eindringen und zu einer Erwärmung führen. Die Anbringung moderner Sonnenschutz-/ Doppelverglasungen verringern die Sonneneinstrahlung bzw. es entsteht weniger Wärme. Der Austausch der Verglasung ist durch einen Fachmann empfohlen.
Die Verwendung von Sonnenschutzfolie ist kostengünstig und eine direkte Maßnahme, aber dauerhaft aus verschiedenen Gründen nicht empfehlenswert. Speziell im Winter führen stark getönte Folien zu einem Mangel an Tageslicht, solarem Wärmegewinn und schaffen nach Außen eine ästhetische Abschottung.
Kühlen
Neben der Abkühlung durch das Lüften, können auch Ventilatoren und Klimaanlagen für eine angenehme Abkühlung sorgen. Bei der Anschaffung solcher Geräte bzw. Anlagen ist mit Blick auf die Zukunft auf Lärmerzeugung sowie Strom- bzw. Betriebskosten zu achten.
Achten Sie auf das Risiko von kühler Zugluft, welche Erkältungen oder muskuläre Probleme (zum Beispiel verspannter Nacken, Kopf- und Rückenschmerzen) hervorrufen können.
Cool-Map – Kühle Orte in Gerlingen und im Landkreis Ludwigsburg
Die Sommer im Landkreis Ludwigsburg und auch in Gerlingen werden immer heißer und das kann dem Körper sehr zu schaffen machen. An heißen Tagen wollen wir oft nur eines: Abkühlung. Am besten gelingt das an kühlen Orten, zum Beispiel am Wasser, an Schattenplätzen oder in klimatisierten Räumen.
Sie möchten wissen, wo sich öffentliche kühle Orte in Ihrer Nähe befinden? Die „Cool-Map“ des Landkreises Ludwigsburg verrät es Ihnen! Neben Orten, die Abkühlung verschaffen, zeigt die Karte Ihnen auch, wo sich Trinkbrunnen und Refill-Stationen befinden.
Da Sie vermutlich die besten Geheimtipps haben, wo es in Ihrer Umgebung kühle Orte gibt, haben Sie die Möglichkeit die „Cool-Map“ mit uns mitzugestalten. Verraten Sie uns Ihre Lieblingsorte zur Abkühlung! So können Sie dazu beitragen, dass die Cool-Map wächst und uns an heißen Tagen nicht die Ideen ausgehen, an welchen Orten es sich bei Hitze aushalten lässt.
Sie kennen einen öffentlich zugänglichen kühlen Ort und möchten uns diesen mitteilen?
Erfassung kühler Orte auf Cool-Map (Landkreis Ludwigsburg)
Hitzeaktionsplan des Landkreises Ludwigsburg
Der Landkreis Ludwigsburg hat als erster Landkreis in Baden-Württemberg einen Hitzeaktionsplan (HAP) erstellt.
Dieser enthält zum einen Maßnahmen wie eine Alarmierungskette, eine Cool-Map und eine spezielle Internetseite, die Bürgerinnen und Bürger sowie Kommunen und Institutionen informiert und aufklärt.
Zum anderen gibt es beispielhaft elf Maßnahmenpläne, die in Kooperation mit Arztpraxen, Kitas, Pflegeeinrichtungen und anderen Institutionen entstanden sind. In den Plänen wird ausgeführt, wie besonders hitzeempfindliche Gruppen in den jeweiligen Einrichtungen konkret geschützt werden können.
Hitzeaktionsplan für den Landkreis Ludwigsburg