Dauerausstellungen im Stadtmuseum
Unter einem Dach – leben und arbeiten
Ein Rundgang durch die Dauerausstellung im ehemaligen Schulhaus von 1818 bietet Einblicke in die Entwicklung des Dorfes mit seinen Weingärtner-, Bauern- und Handwerkerfamilien und beleuchtet das Leben der Familie Schiller auf Schloss Solitude, das Werk des Bildhauers Fritz von Graevenitz und das Wirken verschiedener Missionare in Afrika, Indien und China.
Auf drei Etagen sind Alltagsgegenstände, Werkzeuge, Porträts und archäologische Fundstücke aus der Ur- und Frühgeschichte Gerlingens zu sehen. Abwechslungsreiche Wechselausstellungen mit Begleitprogramm machen einen Besuch des Stadtmuseums immer wieder lohnend.
Das Museum der Stadt Gerlingen gehört den Bürgern. Ohne ihre Mitwirkung sind Dauer- und Wechselausstellungen nicht zu verwirklichen. Viele der im Museum ausgestellten Gegenstände sind Geschenke von Gerlinger Bürgern. Das Museum stellt einen Ort der Erinnerung und des Lernens aus der Vergangenheit dar, soll aber nicht als ein Stück heitere Welt die tägliche Zerstörung lebenswerter Umwelt vergessen machen.
Wichtige Bereiche unserer Kultur werden anschaulich dargestellt. Dazu zählen auch das Leben der Kinder und die damaligen Vorstellungen und Möglichkeiten der Hygiene. Hier können sich die Besucher über das Wäschewaschen und die Körperpflege früherer Zeiten informieren.
Auswanderung, Mobilität und Vertreibung – 300 Jahre bewegende Geschichte
Seit 2012 präsentiert das Stadtmuseum Gerlingen unter dem Motto „Auswanderung, Mobilität und Vertreibung – 300 Jahre bewegende Geschichte“ seit 2012 einen neuen Ausstellungsbereich. Dabei steht einerseits die Auswanderung aus Deutschland nach Ungarn und in andere Gebiete, unter anderem auch in die USA, im Mittelpunkt.
Darüber hinaus werden das Schicksal und die Ansiedlung der Vertriebenen aus Ungarn und Osteuropa nach dem Zweiten Weltkrieg thematisiert. Neben zahlreichen Ausstellungsobjekten, Karten und Texten veranschaulichen vor allem auch kleine Filme mit Zeitzeugenberichten die Museumspräsentation.
Diese Filme entstanden in Zusammenarbeit mit einem Schulprojekt des Robert-Bosch-Gymnasiums. Gerlinger Schüler interviewten dabei Zeitzeugen, die entweder aus Osteuropa vertrieben wurden und sich in Gerlingen niederließen oder die bereits in Gerlingen lebten und die Ankunft der neuen Mitbürger miterlebten.
Ein besonderes Highlight sind zwei originalgetreu eingerichtete Stuben, die das Leben der Deutschen aus Ungarn verdeutlichen. Außerdem sind zahlreiche Trachten, Kunst- und Alltagsgegenstände sowie verschiedene Werkzeuge zu sehen. Die Stadt Gerlingen ist seit 1969 Patenstadt der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn und ist deshalb mit der ungarndeutschen Kultur besonders verbunden.
Haus der schwäbischen Hausfrau
Zum Stadtmuseum gehört auch ein ehemaliges Wohnhaus mit Scheune. Hier können die Besucher in die Lebenswelt und die Wohnkultur des frühen 20. Jahrhunderts eintauchen und Spannendes über das Leben und Arbeiten „Unter einem Dach“ erfahren.
Zahlreiche Alltagsgegenstände verdeutlichen die Mühen des Wäschewaschens, der Körperpflege und der Vorratshaltung. Außerdem können die Ladeneinrichtung eines Krämerladens, ein kleiner historischer Frisörsalon aus den 1920er Jahren und eine Puppenklinik besichtigt werden.
Das idyllische „Museumshöfle“ bietet den idealen Rahmen für Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen oder Ausstellungseröffnungen.