Tipp des Monats
Tipp des Monats April: Ausborgen statt kaufen
Warum Sachen kaufen, die man nur selten benötigt?
Nachhaltiger ist es, vor einer Neuanschaffung abzuwägen, ob der Gegenstand wirklich dauerhaft benötigt wird. Handelt es sich dabei um einen Gebrauchsgegenstand, beispielsweise einen Hammer, den man nur wenige Male im Jahr für kleine Handwerksarbeiten braucht, könnte das Ausleihen über Nachbarn, Freunde oder Familie leichter sein. Die eigene Hausgemeinschaft könnte eine eigene Ausleihstelle für solche Gebrauchsgüter einrichten.
Es schont nicht nur die Umwelt, weil keine neuen Ressourcen verbraucht werden und ein bestehender Gegenstand häufiger verwendet wird, sondern auch den eigenen Geldbeutel. Fachmärkte für Garten, Bau und Heimwerk bieten heutzutage ebenfalls oft Mietgeräte und einen Werkzeugverleih gegen ein Entgelt an.
Soll ein Gegenstand doch dauerhaft einziehen, allerdings nicht neu gekauft werden, gibt es zu „ausborgen statt kaufen“ die Alternative „tauschen statt kaufen“. Hierzu wird beispielsweise Anfang Mai 2025 von der NABU-Gruppe Gerlingen eine „Gebrauchtwarenbörse“ organisiert. Ungeliebte Sachen können dort kostenlos neue Besitzerinnen und Besitzer finden.
Tipps der vergangenen Monate
März: Bewusst einkaufen
Bewusstes Einkaufen kommt gleichermaßen oft der Umwelt, der Gesundheit und dem Geldbeutel zugute. Durch gezieltes Verhalten wird nur das gekauft, was wirklich genutzt und aufgebraucht wird. Lebensmittelverschwendung und Müll können reduziert werden. Es folgen einige Tipps, wie bewusstes Einkaufen einfach in den Alltag integriert werden kann.
Schritt eins: Eine Einkaufsliste schreiben. Schritt zwei: Gezielt Lebensmittel einkaufen. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Einkaufsliste und lassen Sie sich nicht durch vermeintliche Angebote ablenken. Und: Kaufen Sie am besten satt ein! Gehen wir mit hungrigem Magen shoppen, kaufen wir häufig mehr als wir tatsächlich brauchen.
Um bewusst einzukaufen, können Sie sich auch folgende Fragen stellen:
- Gibt es gesündere, umweltfreundlichere Alternativen zu den ansonsten gekauften Lebensmitteln, die ebenso schmecken?
- Gibt es eine umweltfreundlichere Verpackungsart, die weniger Müll produziert?
- Und wo kommt mein Essen eigentlich her und woraus besteht es? Will ich das unterstützen?
Gerlingen trägt übrigens den Titel „Fairtrade-Stadt“, welcher sich durch Engagement zum fairen Handel auszeichnet. Ein Beispiel dafür ist unter anderem der Weltladen, der von einem gemeinnützigen Verein betrieben wird. Hier bekommt man faire und nachhaltige Produkte.
Auch ein FreeFood Verein ist in Gerlingen ansässig. Dieser rettet noch genießbare Lebensmittel vor der Mülltonne und verteilt diese einmal wöchentlich ohne Gegenleistung an bedürftige und nicht bedürftige Personen, Gruppen und Einrichtungen.
Februar: Reparieren statt wegwerfen
Der Begriff „Wegwerfgesellschaft“ wird den meisten Menschen etwas sagen. Der Begriff verdeutlicht, dass unsere heutige Gesellschaft dazu neigt materielle Dinge, die kaputt gegangen oder in den Augen des Nutzers nicht mehr funktional sind, wegzuwerfen und durch einen neuwertigen Ersatz auszutauschen. Dies funktioniert so gut, da wir in einer Zeit des Überflusses und ständigen Konsums leben. Gegenstände sind immer schnell und einfach verfügbar. Zudem ist es oft günstiger und weniger zeitintensiv sich einer Sache einfach zu entledigen als sie zu reparieren.
Doch gerade im Hinblick auf die Umwelt und den Klimaschutz sollte dieses Verhalten geändert werden. Das Reparieren von Gegenständen schont Ressourcen, verringert entstehende Müllmengen und entlastet die Umwelt. Zudem wird ein Bewusstsein dafür geschaffen wie Dinge funktionieren, wie sie hergestellt wurden und was für Arbeit dahintersteckt. Im Idealfall: Wir lernen den Wert hinter dem Kaufpreis kennen und beginnen Gegenstände mit anderen Augen zu sehen und sie wertzuschätzen.
Zu solchen Zwecken bietet die Lokale Agenda 21 Gerlingen das Repair Café an. Gemeinsam mit Experten und Expertinnen können hier kaputte Gegenstände bei Kaffee und Kuchen kostenlos repariert werden. Sie kennen sich gut aus und wollen selber anderen Leuten beim Reparieren helfen? Dann verstärken Sie doch gerne das ehrenamtliche Team des Repair Cafés!
Januar: Alternativen zu Streusalz
Streusalz wirkt sich negativ auf die Gebäude, Fahrzeuge, Gewässer, Tiere, Bäume und andere Pflanzen aus. In den meisten Kommunen, wie auch in Gerlingen, ist daher der Gebrauch von Salz oder anderen auftauenden Stoffen überwiegend verboten. Aus diesen Gründen sind andere Mittel gegen winterliche Glätte zu nutzen.
Bevor Sie streuen, sollte der Einsatz von Schippe und Besen die erste Wahl sein. So kann sich der Schnee nicht festtreten und Vereisungen unter der Schneedecke werden hinausgezögert oder ganz verhindert. Manchmal wird der Einsatz von Streumitteln somit überflüssig.
Haben Sie es dennoch mit Glätte zu tun, verwenden Sie am besten salzfreie abstumpfende Streumittel wie Sand, Splitt oder Granulat. Im Handel sind sie mit dem Blauen Engel markiert. Diese können nach der Schneeschmelze leicht wieder zusammengefegt und bei Bedarf wiederverwendet werden. So verbleiben sie im Gegensatz zu Streusalz nicht in der Erde und schädigen die Umwelt nicht.
Streupflicht-Satzung (274,2 KB) über die Verpflichtung der Straßenanlieger zum Reinigen, Schneeräumen und Bestreuen der Gehwege der Stadt Gerlingen
Dezember: Im Winter richtig heizen
Um in der kalten Jahreszeit nicht zu frieren und ohne unnötige Kosten und negative Auswirkungen auf die Umwelt zu erzeugen, kann ein nachhaltiges Heizverhalten helfen:
- Heizkörper sollten nicht hinter Möbeln oder Vorhängen verdeckt stehen. Ein Mindestabstand von 30 Zentimetern wird empfohlen, um den Wärmefluss in den Raum nicht zu behindern.
- Die meiste Wärme geht über die Fenster verloren. Gehen Sie sicher, dass diese gut abgedichtet sind und schließen Sie nachts die Rollläden und Vorhänge, um einen Wärmeverlust zu minimieren.
- Auch Heizungsrohre und Heizkörpernischen sollten gedämmt werden, um einen Wärmeverlust gerade in älteren Gebäuden zu minimieren.
- Heizkörper sollten regelmäßig (circa einmal jährlich) gewartet und entlüftet werden, um eine optimale Heizleistung zu ermöglichen.
November: Slow Fashion statt Fast Fashion
Jedes Jahr im November ist es soweit, der Black Friday steht vor der Tür. Unternehmen verschiedener Branchen locken mit Rabatten und stark reduzierten Preisen. Dies betrifft auch die Bekleidungsbranche. Die Konsumausgaben für Bekleidung steigen jedes Jahr stetig an. Ungeliebte Stücke oder wenig getragene Kleidung landen schließlich oft im Müll und verschwenden wertvolle Ressourcen. Der Inbegriff der „Fast Fashion“.
Das Gegenstück dazu bildet die „Slow Fashion“. Warum ein Kleidungsstück kaufen, um es kurz darauf wegzuschmeißen? Die Nachhaltigkeit, ein bewusster Umgang mit Ressourcen und die Langlebigkeit stehen bei „Slow Fashion“ an oberster Stelle. Sollte etwas kaputt gehen, wird es geflickt, gestopft, genäht oder umgenutzt. Secondhand-Läden, Tauschbörsen, digitale Secondhand-Plattformen oder auch das Verschenken von Kleidungsstücken sind eine Möglichkeit, Kleidungsstücken ein zweites oder drittes Leben zu schenken.
Stellen Sie sich doch beim nächsten Kleidereinkauf einfach die Frage: Werde ich dieses Kleidungsstück oft tragen? Brauche ich es wirklich? Vielleicht sind wir uns selber gar nicht bewusst, wie wir mit unserer Bekleidung umgehen. Selbstreflexion ist ein guter erster Schritt, sich über seinen eignen Konsum bewusst zu werden. Denn weniger ist manchmal mehr.
Oktober: Wie torffreie Erde der Umwelt hilft
Der Herbst ist die ideale Zeit, um winterharte Stauden und Gehölze zu pflanzen. Zum Anpflanzen wird oft zusätzliche frische Erde verwendet, damit die Pflanzen mit Nährstoffen versorgt werden. Doch wenn es um Erde geht, egal ob im Garten oder in Kübeln auf Terrassen, Balkonen oder in der Wohnung, sollte die Auswahl bewusst getroffen werden.
Um umweltfreundlich zu bleiben, greifen Sie am besten auf Erde ohne Torf zurück. Torf wird in Mooren abgebaut, welche als Feuchtgebiete wichtige CO2-Speicher und für den Klimaschutz unerlässlich sind. Durch die Trockenlegung der Moore zur Torfgewinnung werden große Mengen gespeicherten Kohlendioxids freigesetzt und gleichzeitig wichtige Lebensräume für Pflanzen und Tiere zerstört.
Inzwischen gibt es nachhaltige, natürliche Ersatzstoffe, die die Funktion des Torfs in Erde zuverlässig ersetzen. So können die Pflanzen bei Ihnen zu Hause gedeihen und die Moore weiterhin ihrer wichtigen Funktion als CO2-Speicher nachkommen. Genutzt werden können beispielsweise Kokosfasern, Holzfasern, Sand, Blähton oder einfach Kompost - denn Moorschutz ist Klimaschutz.
September: Auf Strukturreichtum achten
Das weltweite Artensterben gehört zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Doch wer bei seinem Garten auf eine naturnahe Gestaltung Rücksicht gibt, kann im kleinen Maßstab bereits einen wertvollen Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt leisten. Gleichzeitig kommen ökologische Bepflanzungen mit Wildblumen, Wildstauden und Wildkräutern auch dem Klimaschutz zu Gute. Denn heimische Pflanzenarten sind an unser Klima besser angepasst als exotische Pflanzen und stellen somit einen nachhaltigen Baustein in unserem Ökosystem dar.
Wer möglichst vielen Tierarten einen Lebensraum im Garten schaffen möchte, sollte auf Strukturreichtum achten. Vor allem Totholz, Pflanzenreste, Laubhaufen, Sträucher und wilde Wiesen sind sowohl im Sommer als auch im Winter ein beliebter Rückzugsort und Nahrungsquelle für Vögel, Insekten und Säugetiere. Mit einer naturnahen Gestaltung hält sich auch ein zeitintensiver Pflegeaufwand in Grenzen. Bei der Gartenpflege gilt also: Weniger ist mehr!
August: Klima schützen im Urlaub?
Die Sommerzeit bedeutet für viele Urlaubszeit. Ein Ortswechsel, neue Kulturen kennenlernen und Entspannung tun oft gut - doch die Tourismusbranche hat auch immense Auswirkungen auf unser Klima. Die folgenden Tipps zeigen, wie Sie den Urlaub genießen und gleichzeitig das Klima schützen können.
- Bewusste Urlaubsplanung: Klären Sie für sich, welche Bedürfnisse Sie haben und informieren Sie sich darüber wie diese auf nachhaltigem Weg erfüllt werden können. Beispielsweise gilt: Je näher ein Reiseziel, desto klimafreundlicher kann es erreicht werden.
- Nachhaltige Verkehrsmittelwahl: Vor allem Kurzstreckenflüge können gut mit Zug oder (Fern-) Bus ersetzt werden. Wenn das Flugzeug nicht vermieden werden kann, sollte ein Non-Stop-Flug ohne Zwischenlandung gewählt werden. Vor allem Zwischenstopps verursachen enorm viele Emissionen.
- Zertifizierte Unterkunft: Immer mehr Unterkünfte lassen sich hinsichtlich nachhaltigen Standards zertifizieren. Hier spielen beispielsweise die Verwendung von Strom aus Erneuerbaren Energien, vegetarische und vegane Verpflegung und ein verminderter Ressourcenverbrauch eine Rolle.
- Elektronische Geräte zu Hause: Gerade bei längeren Urlauben lohnt es sich im Haushalt auch größere Geräte wie den Kühlschrank auszuschalten. Hierbei unbedingt die Tür des leeren Kühlschranks wegen möglicher Schimmelbildung geöffnet lassen.
Juli: Gesund durch den heißen Sommer
Heiße Tage und warme Nächte: dieses Wetter macht Groß und Klein zu schaffen und kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken. Aufgrund des Klimawandels nimmt insbesondere in Süddeutschland die Anzahl der extremen Hitzesommer zu. Die Auswirkungen der Hitzebelastung spüren viele Menschen an Kreislaufbeschwerden wie Kopfschmerzen und Erschöpfung.
Um alle Menschen gut durch die heißen Tage zu bringen, hat die Stadt Gerlingen ein Hitze-Portal eingerichtet. Das Hitze-Portal bündelt verschiedene Hilfestellungen und gibt Aufschluss, wie Sie trotz Hitzebelastung gesund und aktiv bleiben. Hier finden Sie beispielsweise die aktuellen Hitzemeldungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD), wertvolle Verhaltenstipps und welche Gruppen besonders stark von der Hitze gefährdet sind.
Juni: Trocknen an der frischen Luft
Wäschetrockner sind wahre Energiefresser. Gerade im Sommer bietet die Wäscheleine eine klimafreundlichere Alternative. Sonne und Wind arbeiten hierbei auch noch völlig kostenfrei. Meistens ist dies auch wesentlich schonender für die Kleidungsstücke. Das kann Ihnen pro Jahr zwischen 60 und knapp 200 Euro Stromkosten sparen.
Wenn Sie Ihre Wäsche in der Wohnung trocknen, sollten Sie auf regelmäßiges Lüften achten, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Wenn es mal etwas schneller gehen soll, achten Sie darauf, die Wäsche mit genügend Abstand zueinander aufzuhängen, sodass die Luft zwischen den Kleidern zirkulieren kann.
Mai: Sonnenenergie speichern?
Lohnt sich ein Solarspeicher? Das ist eine Frage, die nie so einfach mit ja oder nein beantwortet werden kann. Es hängt immer vom Einzelfall ab. Prinzipiell kann mit Solarspeichern 60 bis 80 Prozent des erzeugten Sonnenstroms selbst verbraucht werden. Ein Solarspeicher speichert die überschüssige Sonnenenergie meistens aus der Mittagszeit und macht sie auch nachts nutzbar. HausbesitzerInnen werden so noch unabhängiger von Strom- oder CO2-Kosten.
Entscheidende Faktoren sind vor allem der eigene Strombedarf und die Stromkosten. Man sollte vor der Anschaffung prüfen, wie hoch der Eigenverbrauchsanteil mit und ohne Speicher ist. Anschließend sollte man die Einsparungen mit den nicht ganz günstigen Anschaffungskosten eines Speichers abwägen. Die große Unbekannte ist hierbei der Strompreis der nächsten Jahre, da dieser schwer voraussagbar ist.
Es empfiehlt sich auf jeden Fall einen Fachexperten hinzuziehen, auch um eine falsche Dimensionierung zu vermeiden. Zu große, aber auch zu kleine Batteriespeicher sorgen für eine geringere Effizienz und Wirtschaftlichkeit. Meist wird der Speicher überdimensioniert, dadurch verursacht er höhere Anschaffungskosten und „altert“ durch einen permanent hohen Ladezustand schneller.
Fazit: Speichersysteme können sich lohnen, allerdings sollte man eine kritische Wirtschaftlichkeitsberechnung durchführen. Wem es hauptsächlich um die Eigenversorgung und Autarkie geht, für den lohnen sich Speichersysteme immer.