Solarenergie
Die Sonne ist eine unerschöpfliche Energiequelle. Allein in einer Stunde schenkt sie uns mehr Energie, als die gesamte Weltbevölkerung in einem Jahr benötigt.
Bei der Solarenergienutzung wird entweder die Sonneneinstrahlung in elektrische Energie (Photovoltaik) oder in Wärme (Solarthermie) umgewandelt.
Ein wichtiger Faktor für den Betrieb von Solaranlagen ist die sogenannte Globalstrahlung. Die Globalstrahlung ist kurz gesagt die gesamte auf eine horizontale Fläche ankommende (kurzwellige) Solarstrahlung. In Deutschland beträgt die mittlere Jahressumme ungefähr 1000 Kilowattstunde je Quadratmeter (kWh/m²).
Vor allem der Süden Deutschlands ist mit einer höheren Globalstrahlung sehr gut für die Gewinnung von Solarenergie geeignet. Durch Solarenergie wird der Einsatz besonders klimaschädlicher fossiler Energieträger wie Kohle, Öl und Gas reduziert. Daher ist deren Nutzung ein wichtiger Bestandteil auf dem Weg zu mehr Klimaschutz.
„Dein Dach kann mehr!“
Die Stadt Gerlingen ist seit Februar 2023 eine von 14 Netzwerkkommunen des Netzwerkes „Solaroffensive 2.0“. Die neuen Netzwerkkommunen erweitern das bereits aus zwölf Kommunen und dem Landkreis Ludwigsburg bestehende kommunale Klimaschutznetzwerk „Solaroffensive“.
Die Solaroffensive 2.0 verfolgt das Ziel einer deutlichen Steigerung des Zubaus von Anlagen zur solaren Energiegewinnung. Von dem großen Potenzial zur solaren Energieerzeugung wird bislang nur ein Bruchteil in unserer Region genutzt. Die Teilnehmenden des Netzwerks schätzen das in ihren Kommunen bislang genutzte Potenzial auf unter 10 Prozent.
Zu den Angeboten der Solaroffensive gehört unter anderem die Bereitstellung von Factsheets. Die Factsheets und viele weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Energieagentur Kreis Ludwigsburg LEA e. V.
Lohnt sich eine Solaranlage denn?
Eine Solaranlage lohnt sich allein aus Klimaschutzgründen, aber lohnt es sich auch finanziell? Durch stark gesunkene Investitionskosten und steigende CO2-Preise sind Solaranlagen in vielen Fällen wirtschaftlich.
Dies gilt nicht nur für Süddächer. Insbesondere Ost-West-ausgerichtete Dächer werden aufgrund des gleichmäßigeren Tagesgangs immer lukrativer. Entscheidend für die Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage ist der Standort, die Investitions- und Betriebskosten, die Energieausbeute sowie mögliche Förderungen.
Sonnige Aussichten für Gerlingen
Das Schöne an Gerlingen ist, dass sich fast das gesamte Stadtgebiet für die Solarnutzung eignet. Die Globalstrahlung beträgt zwischen 1.101 und 1.108 kWh/m² (Kilowattstunde je Quadratmeter). Auf der Schillerhöhe beträgt sie teilweise sogar 1.112 kWh/m², das ist höher als der Bundesdurchschnitt. Damit bestehen in Gerlingen grundsätzlich gute Voraussetzungen zur Nutzung solarer Energie.
Auch die Stadt hat bereits die Dächer der Breitwiesenschule, der Schwimmhalle, der Jugendmusikschule, des Familienzentrums und der Realschule mit Photovoltaik ausgerüstet. Insgesamt wird auf städtischen Liegenschaften knapp 322 Kilowatt-Peak (kWp) Sonnenstrom erzeugt.
Nutzen Sie den Energieatlas (Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg), um das Photovoltaikpotenzial für Ihr Dach herauszufinden! Im Bereich Solarpotenzial auf Dachflächen (Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg) können Sie die Einstrahlungsintensitäten auf Ihrem Dach prüfen und mittels eines Wirtschaftlichkeitsrechners eine erste Einschätzung Ihres Solarpotenzials vornehmen. Der Energieatlas bietet eine gute Grundlage für einen ersten Überblick.
Ihr Dach wird noch nicht abgebildet? Sie sind sich unsicher oder brauchen mehr Information? Dann wenden Sie sich an unsere lokalen und regionalen Fachexperten – siehe „Beratung und Information“:
Sobald es konkret wird, empfiehlt es sich, eine Fachkraft hinzuziehen, die das tatsächliche Potenzial und die Eignung des Daches, auch hinsichtlich der Statik, einschätzen kann. Aber nicht nur Photovoltaik, auch Solarthermie wird immer wichtiger. Während wir im Stromsektor den Anteil der erneuerbaren Energien in den letzten Jahren deutlich erhöhen konnten, dominieren im Wärmesektor die fossilen Energieträger Gas und Öl mit 85%.
Da für Solarthermieanlagen ähnliche Grundvoraussetzungen gelten wie für Photovoltaik-Anlagen, kann davon ausgegangen werden, dass sich viele der Gerlinger Dächer auch für eine Solarthermieanlage eignen. Bei einem Neubau oder auch bei einer Sanierung der alten Heizungsanlage bietet die Solarthermie also eine klimafreundliche Alternative. Und ganz nebenbei können Sie auf diese Weise die Anforderungen des Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWärmeG) erfüllen, das einen Mindestanteil erneuerbarer Energien bei einer Heizungssanierung vorschreibt.
Lokales Vorbild – ein gutes Beispiel aus Gerlingen
Dr. Hans-Roland Schmitt, Facharzt für Innere Medizin, interessiert sich nicht nur für die Gesundheit des Menschen, sondern auch für die Gesundheit des Klimas. Als engagierter Bürger lebt er in einem Plus-Energie-Haus und nutzt die Sonne sowohl zur Erzeugung von Wärme als auch von Strom.
Er ist heute unser gutes Beispiel aus Gerlingen. Dafür haben wir Dr. Schmitt gebeten, uns Fragen rund um das Thema Solarenergie zu beantworten. Seine Antworten finden Sie im folgenden Interview (Oktober 2021):
Beratung und Information
Sie brauchen eine Erstinformation oder einen allgemeinen Überblick? Nutzen Sie die kostenlosen Sprechstunden des Arbeitskreises Energie der Lokalen Agenda 21 Gerlingen.
In Kooperation mit der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg bietet zudem die Energieagentur Kreis Ludwigsburg LEA e. V. eine kostenfreie und unabhängige Online-Erstberatung Solarenergie an.